Chronisches Lymphödem nach Brustkrebstherapie

behandeln

Wie wird ein chronisches Lymphödem nach Brustkrebs behandelt?

Leider können Lymphödeme nicht von selbst heilen.
Sie sind eine chronische, das heisst langfristige Krankheit, die zwar behandelt werden kann, aber Geduld und Durchhaltevermögen erfordert.

Bei einem chronischen Lymphödem nach Brustkrebstherapie gibt es zwei Arten der Behandlung:
die konservative Therapie ohne Operation und die Therapie mit Operation.

Burstkrebspatientin mit Kompressionsstrumpf zur Behandlung des Lymphödems

Patientin und Studienteilnehmerin, Karin Brutschin, mit Kompressionsstrumpf

Konservative Therapie

Bei einem chronischen Lymphödem nach Brustkrebstherapie wird am häufigsten eine konservative Therapie durchgeführt. Diese Therapie heisst Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (Complex Physical Decongestion Therapy, CDT) und wird in zwei Phasen unterteilt:

Phase 1 / Intensive Phase:
In der ersten Phase soll vor allem die Schwellung reduziert werden, und zwar durch manuelle Lymphdrainage, Kompressionsverbände, Bewegungstherapie und Hautpflege.

Phase 2 / Erhaltungsphase:

In der zweiten Phase geht es darum, das in Phase 1 erreichte Ergebnis zu erhalten. Hierfür wird täglich ein Kompressionsstrumpf getragen, damit sich das Lymphödem nicht verschlimmert und es finden regelmässige Kontrollen statt. Auch Selbstmanagement spielt eine wichtige Rolle (siehe Lymphödeme verstehen).

Operative Therapie

Die operativen Therapien des chronischen Lymphödems nach Brustkrebstherapie werden in Kombination mit der konservativen Therapie angewendet. Die lymphovenöse Anastomose (LVA) und die vaskularisierte Lymphknotentransplantation (VLNT) sind (super-)mikrochirurgische Behandlungsmethoden in der Lymphchirurgie. Die Eingriffe sollen nicht nur die Symptome lindern, sondern auch die Ursachen des Lymphödems beheben. Sichtbare Resultate an den betroffenen Extremitäten werden erst nach Wochen bis Monaten erzielt.

Lymphovenöse Anastomose (LVA)

Illustration Lymphovenöse Anastomose 8LVA)

Bei dieser mikrochirurgischen Technik werden Lymphgefässe direkt mit kleinen, nahegelegenen Venen verbunden. Ziel ist es, einen neuen Weg für den Lymphfluss zu schaffen, um die Schwellung zu verringern, die durch das Lymphödem verursacht wurde. Diese Technik kann bei frühen Stadien des Lymphödems besonders wirksam sein.

Vaskularisierte Lymphknoten-transplantation (VLNT)

Hierbei werden Lymphknoten aus einem anderen Körperteil, in dem sie in ausreichender Zahl vorhanden sind, entnommen und in das betroffene Gebiet des Lymphödems transplantiert. Ziel ist es, eine funktionierende Lymphdrainage im betroffenen Bereich wiederherzustellen. Dies kann die Schwellung reduzieren.

Liposuktion

Die Liposuktion kann ich Kombination mit den mikrochirurgischen Behandlungen (LVA und VLNT) angewendet werden. Mit der Liposuktion wird überschüssiges Fett- und Bindegewebe entfernt, das sich in den betroffenen Bereichen angesammelt hat. Es hilft, die Schwellung im betroffenen Bereich schnell zu reduzieren und die Körperform wiederherzustellen.